Das Bild des Tschechen in der deutschböhmischen und deutschmährischen Literatur

Die Studie ist eine ebenso innovative wie profunde Auseinandersetzung mit Repräsentationen des Fremden im Kontext nationaler Identitätskonstitutionen. Ihr besonderes Verdienst liegt dabei in der Schwerpunktverlagerung weg von einer ethnozentrischen, deskriptiv angelegten Dokumentation nationalspezifischer Zuschreibungen in der literarischen Gestaltung hin zu einer wesentlich gewinnbringenderen Analyse ihrer produktions- und rezeptionsästhetischen Funktionalität. Denn der Blick auf die je unterschiedliche Motivation für die literarische Überformung nationaler Stereotypen und Topoi ermöglicht es nicht nur, die Fremdbilder in ihrer Abhängigkeit von sozialen und politischen Veränderungen zu verstehen.